Zur Geschichte des Stadtmuseums Aue
Die Entwicklung des Auer Museums erstreckt sich über den ursprünglichen Aufbau einer Heimatsammlung, die Gründung des Städtischen Museums und nach dem 2. Weltkrieg die Eröffnung als Kreismuseum. Nachdem das Kreismuseum für mehrere Jahre geschlossen war, wurde 1973 der Museumbetrieb als „Traditionsstätte Erzbergbau“ wieder aufgenommen. Ab 1990 erfolgte die Umprofilierung zum heutigen Stadtmuseum Aue.
Bereits 1922 wurde in Aue unter maßgeblicher Beteiligung des Lehrers und Heimatforschers Dr. Siegfried Sieber ein Museumsverein gegründet. Dessen Ziel war es, in Aue ein Museum zu errichten, welches die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt und deren Umgebung dokumentieren sollte. 1923 wurde anlässlich der 750-Jahrfeier von Aue eine Ausstellung im Rathaus gezeigt. Es erfolgte der Aufbau einer Sammlung, um die Grundlage für ein ständiges Museum zu schaffen. Von 1923 bis Mitte der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts führte der Auer Museumsverein im Rathaus mehrere Ausstellungen durch und gab zudem die „Auer Museumsblätter“ heraus, die als Beilage im „Auer Tageblatt“ erschienen.
Auf Betreiben des Kreiskulturwartes Friedrich Emil Krauss und durch gezielte Aktivitäten von Dr. Sieber konnte 1936 das Städtische Museum Aue offiziell eröffnet werden. Die Sparkasse hatte gegen eine Miete dafür einen Saal in ihrem damaligen Gebäude (ehemalige Freimaurerloge) zur Verfügung gestellt. Die weitere Geschichte des Auer Museums verlief sehr wechselvoll. Nach dem 2. Weltkrieg wurde es einige Zeit durch den Kulturbund betreut. Auf Initiative des Rates des Kreises Aue wurde die Einrichtung dann 1954 als Kreismuseum der Öffentlichkeit zugängig gemacht. Dem Besucher vermittelte die museale Einrichtung nun einen Einblick in die Vor- und Frühgeschichte der Region, die Entwicklung der Stadt Aue als Industriezentrum, das heimische Montanwesen sowie die erzgebirgische Volkskunst und die sakrale Kunst.
Mitte der sechziger Jahre wurde die Einrichtung geschlossen. Die SED-Kreisleitung beanspruchte die Räume im Obergeschoss des Museumsgebäudes für eigene Schulungszwecke. In diesem Zusammenhang verlor die Stadt Aue auch das wertvollste heimische Kunstwerk: das Putzritzbild. Die anderen Museumsobjekte wurden vor Ort eingelagert. Erst 1973 wurde auf Initiative Dr. Siebers und anderer Heimatfreunde, anlässlich der 800-Jahrfeier von Aue, an der Bergfreiheit ein Bergbaumuseum eröffnet. Die Auer Betriebe der „SDAG Wismut“ hatten dazu ein ehemaliges Huthaus des 17. Jahrhunderts aus- und umgebaut und übergaben das rekonstruierte Objekt der Stadt als Jubiläumsgeschenk.
1990 begann eine Umprofilierung des Museums, die sich in den folgenden Jahren fortsetzte. Schwerpunkt der Arbeits- und Ausstellungstätigkeit wurde die Stadtgeschichte in ihrer regionalen und überregionalen Bedeutung, in die das lokale Montanwesen als großer Bereich eingebunden ist. Ein Jahr später erfolgte die Umbenennung der vormaligen „Traditionsstätte Erzbergbau“ in „Stadtmuseum Aue“. 1993 wurden die Räumlichkeiten für die Präsentation der Stadtgeschichte und der Sonderausstellungen baulich verbessert. Die bauliche Umgestaltung fand 2002 mit dem Anbau eines neuen Eingangsbereichs ihren Abschluss. Der Sammlungsbestand konnte in den folgenden Jahren im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten erweitert werden. Den Besucherinnen und Besuchern werden neben der ständigen Ausstellung zur Stadt- und Bergbaugeschichte wechselnde Sonderausstellungen sowie interessante Abendveranstaltungen geboten.